SMK Ingenieuere aus Chemnitz haben zusammen mit ihren Partnern von der TU Chemnitz, Becker Bau und Ilkazell ein gebäudeintegriertes Dach- und Fassadensolarelement für den Industrie- und Gewerbehallenbau entwickelt. Das Element ist eine Kombination aus Photovoltaikmodul, solarthermischem Kolektor, Dämmung und Gebäudeabschluss. Das Bauteil ist komplett vorgefertigt, was eine signifikante Material- und Installationskosteneinsparung erlaubt. Aufgrund der Dämmung leistet es zudem einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der EnEV-Vorgaben.
Bei dem entwickelten Bauelement handelt es sich um ein multifuktionales Sandwichelement, bestehend aus einem Stahlblech als untere Deckschicht und einem Glas-Glas-Photovoltaikmodul als obere Deckschicht. Dazwischen liegt ein Sandwichkern aus Polyurethanschaum. Durch ein innovatives Wärmeübertragungssystem unter den Solarmodulen kann deren Wirkungsgrad aufgrund der Kühlung zum einen verbessert werden. Zum anderen wird durch das Abführen der Abwärme gleichzeitig thermische Energie gewonnen. Zusätzlich enthält das Wärmeübertragungssystem eine Abtau- beziehungsweise Freihaltefunktion. Die ermöglicht, dass im Winter kritische Schneelasten vermieden werden. Da das Element relativ schnell abtaut, kann der Anlagebetreiber im Winter mit Solarenergie - sowohl in Form von Wärme als auch von Strom - gewinnen.
Erste Demonstratoren sind schon fertig und werden gerade in einer Probeinstallation vor den Toren der sächsichen Industriestadt vermessen.
Quelle: photovoltaik 10/2017, Seite 22, Gebäudeintegration